Rebecca Saunders

im Porträt

»Was mich interessiert, ist der Übergang zwischen Nicht-Klang und etwas Konkretem, der Übergang aus der Stille in die Stille, von Geräusch in Klang.« Rebecca Saunders (*1967) ist Meisterin wirkungsvoller Spannungsverläufe und expansiver Klangarchitekturen. Ihre Musik zeichnet sich durch eine große Vielfalt klangfarblicher Nuancen, ungewöhnlicher Spieltechniken, variabler Raumeindrücke und origineller Texturen aus. Mit ihrer unverkennbaren Klangsprache ist die in Berlin lebende britische Komponistin eine der führenden Vertreterinnen ihrer Komponistengeneration. Das Ensemble Modern widmet Rebecca Saunders ein Porträtkonzert, das bei der Ruhrtriennale in Essen (25. August 2018), den Klangspuren Schwaz in Innsbruck (14. September 2018) sowie im Southbank Centre in London (19. Januar 2019) zu erleben ist. Unter Leitung von Vimbayi Kaziboni präsentiert das Ensemble Modern drei markante Werke der Komponistin. Ihren Partituren stellt sie gerne lexikalische Definitionen voran: ›a visible trace‹: Wege, Pfade und Spuren, Hauch, zurückverfolgen und nachzeichnen. ›Fury II‹ ist die kammermusikalische Erweiterung eines großen Kontrabass-Solo-Stücks (Kontrabass: Paul Cannon). ›Fury‹: nicht nur Wutausbruch, sondern auch Naturgewalt wie Unwetter und Seuchen; die Raserei der Verrückten und der Furien. ›Skin‹: feine Membran, die innen und außen trennt; tasten, aber auch häuten, das Fell abziehen; unter die Haut gehen, irritierend, stimulierend, bleibend; Haut als Metapher der Vergänglichkeit. ›Skin‹ entstand in intensiver Zusammenarbeit mit der Sopranistin Juliet Fraser, die auch jetzt den Solopart übernimmt.