›contempo primo‹

Ein Gespräch mit Jens Cording, Prof. Rolf Beck und Kasper de Roo

Unter dem Titel ›contempo primo‹ führte das Ensemble Modern (EM) mit der Siemens Stiftung und dem Zentralkonservatorium in Peking Meisterkurse für zeitgenössisches Ensemblespiel durch. In mehreren Arbeitsphasen zwischen August 2010 und Mai 2011 unterrichteten Musiker des EM als Tutoren und der Gastdirigent Kasper de Roo chinesische Instrumentalisten mit dem Ziel, das erste Ensemble für zeitgenössische Musik in China aufzubauen. Hervorgegangen ist das Ensemble ConTempo Beijing, das nach seinem erfolgreichen Gründungskonzert im Mai 2011 nun in diesem Jahr beim Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) zu Gast sein wird, welches sich dem Länderschwerpunkt China im Rahmen des chinesischen Kulturjahres in Deutschland widmet. Das SHMF bietet am 11. und 12. August 2012 in Lübeck und Hamburg ein großes Programm mit dem Ensemble Modern und dem Ensemble ConTempo: Das Ensemble ConTempo gestaltet den ersten Konzertteil mit dem Schwerpunkt chinesischer Neuer Musik und wird die drei prämierten Werke des chinesisch-deutschen ›ConTempo‹- Kompositionswettbewerbs uraufführen. Der Gewinner des 1. Preises ist gleichzeitig der Preisträger des Paul Hindemith-Preises 2012. Anschließend wird als Kontrapunkt zum ersten Teil Musik aus den USA zu hören sein: Zunächst spielen im zweiten Teil beide Ensembles John Cages› Atlas Eclipticalis‹, im dritten Teil bringt das EM dann weitere Werke der amerikanischen Komponisten John Adams und Steve Reich zur Aufführung. Das EM sprach mit Jens Cording, dem Initiator des Ausbildungsprogramms ›contempo primo‹ aufseiten der Siemens Stiftung, Prof. Rolf Beck, Intendant des SHMF, und Kasper de Roo über die Situation der Neuen Musik in China und die Anfänge des Projekts ›contempo primo‹.

Gespräch mit Jens Cording (JC), Siemens Stiftung
EM: Lieber Jens, deine erste China- Reise liegt schon einige Zeit zurück. Welche Eindrücke hattest du damals von der Situation der Neuen Musik in China?


JC: Vor ungefähr acht Jahren habe ich den Auftrag bekommen, mir Gedanken über mögliche Musik- Projekte in China zu machen. Ich bin in die Recherche gegangen, habe Werke von chinesischen Komponisten angehört und versucht, Musiker zu finden, mit denen man zusammenarbeiten könnte; und bin eigentlich »gestrandet«, denn es gab keinen wirklichen Anknüpfungspunkt für unseren Schwerpunkt zeitgenössische Musik. Auch während meiner Recherchereise in China hat sich der Eindruck bestätigt, dass zeitgenössische Musik dort kaum gespielt wird. Es macht auch kaum jemand Kammermusik oder Laien-Musik, zwar im traditionellen chinesischen, aber nicht im westlichen klassischen Bereich. Wenn man in China ein Instrument erlernt oder Musik studiert, dann wird ein bestimmtes Ziel verfolgt, nämlich eine große Solokarriere. Entsprechend sind auch die Ausbildungsgänge ausgelegt. Natürlich sind diese Motive einem europäischen Musiker auch vertraut, aber in Europa ist bekannter, dass es auch andere Möglichkeiten gibt, z. B. als Orchester- oder Kammermusiker oder als Musiklehrer tätig zu sein. Dieser Gedanke ist in China nicht unbedingt üblich.

EM: Wieso habt ihr euch entschieden, 13 in China aktiv zu werden, und wie kam die Idee zum Projekt ›contempo primo‹ zustande?

JC: Ich habe mir Kammermusikstunden im Pekinger Konservatorium angehört. Es gab zu dieser Zeit extrem wenig Kammermusik-Unterricht; ich glaube, jeder Student hatte nur eine Stunde während des gesamten Studiums. Eine besondere Erfahrung war eine Unterrichtseinheit, in der Mozarts ›Kegelstatt-Trio‹ erarbeitet wurde: Jeder Einzelne hat toll gespielt, aber sie waren oft auseinander und haben es kaum korrigiert. Mir schien, das Arbeitsziel war nur, gemeinsam anzufangen und aufzuhören. Deshalb begannen das Goethe-Institut und die Ernst von SiemensMusikstiftung Kammermusik- Kurse zu organisieren, deren Ergebnisse wir dann in Konzerten präsentierten mit der Aufforderung an die Musiker, sich immer mal wieder an ein zeitgenössisches Musikstück heranzuwagen. Die Kammermusik- Kurse waren abgeschlossen und mein eigentlicher Wunsch war es, die zeitgenössische Musik in Chinawirklich voranzubringen. Das Zentralkonservatorium in Peking und die Siemens Stiftung sind somit gemeinsam in die Planung zur Gründung des ersten Ensembles für zeitgenössische Musik in China gegangen.

EM: Ging diese Initiative von der Stiftung oder vom Konservatorium aus?


JC: Der Wunsch kam im Grunde vom chinesischen Konservatorium selbst. Sie sagten, dass sie ein solches Ensemble haben möchten und sich freuen würden, wenn wir ihnen das Wissen, das in Europa über die Gründung von Ensembles vorhanden ist, weitergeben. Dieser Wunsch kam aus meiner Sicht auf, weil das Konservatorium gerade durch den Kompositionslehrer Jia Guoping Komponisten ausbildete, deren neue Werke niemand aufführen konnte und die damit für die Schublade komponiert wurden. Zudem gibt es für eine solistische Ensembleformation mit ca. 20 Musikern in China kein Format: Es gibt auf der einen Seite riesige Konzertsäle, in denen große Solisten mit Symphonieorchestern auftreten, auf der anderen Seite kleine Teehäuser, in denen traditionelle chinesische Musikaufgeführt wird; aber keine Räumlichkeiten und Gepflogenheiten für Konzerte im Ensemblebereich. Doch ich glaube, einhergehend mit der Entwicklung, die wir gemeinsam bestritten haben, ist in dieser Richtung ein Prozess in Gang gekommen, der noch lange nicht zu Ende ist.

EM: Wie lief das Projekt dann aus deiner Sicht ab, wie hat es sich entwickelt?


JC: Die Gründung eines Ensembles in China musste einhergehen mit einem Ausbildungsprogramm, das wir damals ›contempo primo‹ nannten: primo für erster/s, contempo(rary) für zeitgenössisch. Nicht nur wegen der großen Vorerfahrung des EM im Ausbildungsbereich durch Meisterkurse in Griechenland, Japan und Europa sind wir als Stiftung auf euch zugegangen, sondern auch, weil das EM in China durch ein Konzert 2006, in dem wichtige chinesische Komponisten gespielt wurden, bereits als eine der wichtigsten Größen für zeitgenössische Musik bekannt war. In den ersten vier Arbeitsphasen von jeweils einer Woche haben ca. 95 chinesische Musikerinnen und Musiker auf höchstem qualitativem Niveau mit dem EM und dem Dirigenten Kasper de Roo gearbeitet und sind mit zeitgenössischer Musik in Berührung gekommen; 40 der Musiker sind im Gründungskonzertaufgetreten. Ein Gewinn dieses Projekts ist auch, dass die Instrumentalisten, die teilgenommen haben, diese Erfahrung weitergeben und -entwickeln und so als Multiplikatoren an anderer Stelle auftreten. Es ist also nicht ein einzelnes Licht, das da leuchtet, sondern diese Flamme hat viele Leute entzündet, und sie wird weitergetragen, auch über Peking hinaus nach Shanghai, Shenzhen oder Guangzhou.

EM: Wie geht es nun weiter?


JC: Das Gründungskonzert fand am 14. Mai 2011 in der ausverkauften Beijing Concert Hall mit ca. 1000 Sitzplätzen vor einem begeisterten jungen Publikum statt, darunter viele Studierende, die sehr aufmerksam zugehört haben und erstaunlich wach und offen waren für das anspruchsvolle Konzertprogramm. Eine glückliche Fügung ist, dass es Folgekonzerte im Rahmen des Chinesischen Kulturjahres 2012 in Deutschland geben wird, da wir mit dem SHMF einen Partner gefunden haben, der Interesse hat, sich der Sache zu öffnen. Das chinesische Kulturministerium hatte das Programm ohnehin mit Neugier und großer Wachsamkeit begleitet und freundlich unterstützt. Beim SHMF wird der erste Auftritt des Ensemble ConTempo Beijing sein, der zweite Auftritt ist im Oktober beim Dresdner ›TonLagen‹-Festival geplant und es gibt weitere Interessenten, die mit dem Ensemble sehr gerne zusammenarbeiten möchten.

EM: Kannst Du aufgrund deiner KontakteVeränderungen im Konservatorium wahrnehmen?


JC: Die Offenheit gegenüber und der Bekanntheitsgrad von zeitgenössischer Musik haben zugenommen, und auch das Wort »Kammermusik« ist nun in aller Munde. Viele Musikstudenten haben mittlerweile vermehrt Kammermusikunterricht, es gibt Professoren für Kammermusik und eine stärkere Verknüpfung der Abteilung Zeitgenössische Musik, der Bibliothek und der Orchesterabteilung; es gibt stärkere Bande, die die Leitung des Konservatoriums befürwortet.

EM: Und bei den Professoren, den Lehrern?


JC: Ich sehe dort einen ähnlichen Zustand wie in den deutschen Hochschulen und Konservatorien: Die Mehrheit der Professorinnen und Professoren interessiert sich nicht besonders für zeitgenössische Musik, das ist in China nicht anders. Es gibt viele, die sich mit dem Feld auseinandersetzen möchten, aber nicht wissen, wie zeitgenössische Musik unterrichtet wird; das wäre noch ein weites Feld, das man bearbeiten sollte.

EM: Aber man könnte sagen, dass sich das Bewusstsein geändert hat?


JC: Ja, interessant war die Wandlung, die ich in den Kursen beobachten durfte: am Anfang das langsame Herantasten, Schritt für Schritt voranzugehen, aber auch die inneren Kämpfe, die auszutragen waren. Man muss wissen, dass der Frontalunterricht in China aussieht wie bei uns in den 1950er Jahren. Der Lehrer ist heilig, übermächtig, auch über das Studium hinaus. Deshalb sehe ich es als positives Zeichen, dass so viele Studierende teilgenommen haben.

EM: Und wie tritt man in China der westlichen Kultur gegenüber?


JC: Die Chinesen entdecken parallel zur westlichen Musik – wobei ein Mozart genauso bekannt oder unbekannt ist wie ein Stockhausen – auch ihre eigene chinesische Tradition. Das Zusammenkommen der verschiedenen Kulturen, das ist es, woran man in China offensichtlich viel Spaß hat. Ich habe den Eindruck, dass es ein großes Interesse gibt, sich auch im kulturellen Bereich mit dem Rest der Welt zu verknüpfen. Und die Besonderheit beim Ensemble- Spiel – dass beim Zusammenführen von Individuen in einem kleinen Team mehr entsteht als die Summe der Einzelleistungen – ist deutlich spürbar.

Gespräch mit Prof. Rolf Beck (RB), Intendant des SHMF
EM: Lieber Herr Beck, wie haben Sie bei Ihren Reisen die Situation der Kammermusik bzw. des Ensemblespiels in China erlebt?
RB: Ich habe erst im Laufe der Zeit gelernt, dass die chinesische Mentalität und Kammermusik nicht unbedingt zusammenpassen. Man strebt zur großen solistischen Karriere, aber das Ensemble-Spiel ist eine Disziplin, die sich in China noch entwickeln muss. Der interpretatorische Aspekt fehlt ziemlich stark, deshalb glaube ich, dass die jungen chinesischen Musiker viel davon profitieren werden, hierherzukommen.

EM: Es ist interessant, dass Sie den umgekehrten Aspekt betonen, also auch, was die chinesischen Musiker an Eindrücken mit nach China nehmen, wie man hier arbeitet und was bei einem solchen Festival geboten wird.


RB: Ja, und deswegen hoffe ich, dass uns die Möglichkeit erhalten bleibt, auch in Zukunft – unabhängig von dem Festival-Schwerpunkt – mit den Konservatorien in Beijing oder auch Shanghai Kontakt zu halten, Musiker und Lehrende einzuladen, um dort etwas bewegen zu können.

EM: Erwarten Sie, dass sich durch diese Zusammenarbeit die Rezeption Neuer Musik in China positiv weiterentwickeln wird?
RB: Ja, vor allem, weil die Erkenntnis vorhanden ist, dass man zunächst die Lehrer schulen muss. Die Bereitschaft zur Öffnung ist groß, weil man unbedingt schnell Fortschritte machen will. Das ist überall zu spüren, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Kultur. Vier Musiker eines Ensembles mit traditionellen chinesischen Instrumentensind auch bei den Neukompositionen, die im Rahmen des ›ConTempo‹-Kompositionswettbewerbs ausgeschrieben wurden und beim SHMF uraufgeführt werden, eingebunden.

EM: Halten Sie den Ansatz, dem traditionell westlichen Instrumentarium die Klänge der typischen chinesischen Instrumente hinzuzufügen, für interessant?

RB: Ja, von dieser Idee bin ich ein großer Anhänger, weil das gegenseitig befruchtet und eine neue Entwicklung einleiten kann. Ich glaube, es ist ein großes Interesse in China festzustellen, auch weil man mittlerweile weiß, dass die eigene Musikkultur nicht schlechter, sondern anders ist. Das zusammenzubringen finde ich interessant. Und wir finden es großartig, dass die Leute, die zeitgenössische Musik machen, gleichzeitig traditionelle Musik machen. Wo hat man das hier!

EM: Was erwarten Sie für Ihr Festival von der speziellen Konzertsituation – dem großen Konzert von Ensemble ConTempo und EM – an Vermittlung an das chinesische Ensemble und an das Publikum?


RB: Es ist ein aufwendiges Projekt, das Alleinstellungsmerkmale hat. Die Kombination haben wir gewählt, weil wir hoffen, durch die Vermittlung des EM dasselbe Publikum auch daran interessieren zu können, was die Chinesen gelernt haben und auf welchem Niveau sie sich befinden. Und wir sind sehr froh, den ersten großen Auftritt des Ensemble ConTempo außerhalb Chinas hier bei uns machen zu können.

Gespräch mit Kasper de Roo (KdR), Dirigent
EM: Lieber Kasper, wie hast du die Arbeitsphasen in China wahrgenommen und wie unterscheidet sich die dortige Ausbildungssituation von unserer?


KdR: Das war natürlich eine höchst interessante Erfahrung. In der ersten Phase waren einige wirklich gute Instrumentalisten dabei, die aber einen ganz anderen, eher traditionellen Zugang zur Musik hatten. Sie wollten sich nicht so richtig hineinknien in etwas, das neu und unbekannt war, und sind dann auch verschwunden; andere haben weitergemacht, so hat sich eine natürliche Selektion ergeben.

EM: Wie würdest du die Offenheit gegenüber Neuer Musik und die entsprechenden Repertoirekenntnisse beschreiben?


KdR: Die Offenheit war sehr groß. Aber man hat gemerkt, dass eine längere Probe zu Konzentrationsschwächen führt, weil die Studierenden dort nicht gewohnt sind, in dieser Dichte zu arbeiten. Erschwerend hinzu kommt natürlich, dass die Materie ziemlich unbekannt ist. Bei den Repertoirekenntnissen sind Defizite vorhanden; vieles ist unbekannt, z. B. die Neue Wiener Schule oder erstaunlicherweise die Musik von Steve Reich. Wir haben uns u.a. eingehend mit den Orchesterwerken in der Kammermusikfassung von Arnold Schönberg beschäftigt, das war sicher sehr gut. Man merkte aber, dass das Ohr – sobald es an die Feinheiten geht – noch nicht so entwickelt ist. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass die Kammermusik nicht intensiv geübt wird. Die Arbeit an der Intonation ist unheimlich wichtig, nicht nur in kleineren kammermusikalischen Besetzungen, sondern auch in den größer besetzten Ensemblewerken. Aber es hat sich gezeigt, dass man viel erreichen kann. Technisch sind einige Instrumentalisten hervorragend ausgebildet und meistern die schwierigsten Stellen.

EM: Wie gehen die chinesischen Musiker speziell mit Notation, Rhythmus oder Spieltechniken in der Neuen Musik um?


KdR: Bei der Notation war natürlich sehr viel Neues zu erkunden. Wir haben z.B. von Xenakis ›Plekto‹ gemacht und die Sache wirklich ganz auseinandergenommen und dann wieder zusammengefügt, und sie haben die nötige Konzentration und Ruhe dafür aufgebracht, so dass wir zu einer guten Aufführung gekommen sind. Und das ist das Schöne: Wenn sie einmal einsteigen, dann steigen sie voll und ganz ein, auch auf ungewohnte Gedanken. Mit dem Rhythmus gibt es gewisse Probleme v.a. bei komplexen Rhythmen. Man merkt einfach, dass das »Aufeinander-Hören« erst aufgebaut und entwickelt werden muss. Auch bei den Spieltechniken ist ein enormer Nachholbedarf. Durch die wunderbar professionelle Arbeit der EM-Tutoren ist aber in dieser Hinsicht in kurzer Zeit sehr viel erreicht worden und nach dem erfolgreichen Abschlusskonzert bin ich guter Hoffnung, dass etwas vorangeht, dass auch im kompositorischen Bereich ein Aufschwung kommt und man die Freiheit bekommt, so zu arbeiten, wie es die Entwicklung der neueren Zeit erfordert.

EM: Lassen sich denn aus dem Ausbildungsstand der Teilnehmer Rückschlüsse auf ihre Lehrer ziehen?


KdR: Es gibt sehr gute Lehrer, die zum größten Teil auch in Amerika und Europa studiert haben, die aber bisher nicht mit Neuer Musik in Berührung gekommen sind. Die Neue Musik ist ein zum Teil unbekanntes Gebiet und man wusste nicht, dass es da etwas gibt, das so interessant sein könnte: nämlich die Verbindung mit der eigenen Zeit. Auch bei den Absolventen gibt es Bemühungen, sich mit Neuer Musik aus Europa auseinanderzusetzen. Das hängt auch damit zusammen, dass es ein gewisses Gefühl von Freiheit, Eigenständigkeit und Liberalität mit sich bringt, sich mit dieser Musik zu beschäftigen; und darum geht es in China im Moment.

EM: Wie findest du die Idee, die Besetzung eines zeitgenössischen Ensembles um traditionelle chinesische Instrumente zu erweitern?


KdR: Das ist etwas ganz Spannendes und es gibt hier viele Möglichkeiten, die man in Bewegung bringen sollte. Mit dem ›ConTempo‹-Kompositionswettbewerb ist das ja auch gemacht worden: wie man das Traditionelle mit dem Heutigen verbinden kann, so dass es eine sinnvolle Verbindung ergibt und nicht nur ein »Crossover«, das gute Besucherzahlen bringt. Jia Guoping hat ja ein zeitgenössisches Stück für traditionelle Instrumente geschrieben. Er versucht Brücken zu bauen und aus der Tradition und der Neuen Musik eine neue Verbindung zu entwickeln. Das kann natürlich auch eine Bereicherung für unsere Kultur hier werden!

EM: Und hast du etwas für dich mitgenommen?


KdR: In menschlicher Hinsicht sehr viel. Es war unglaublich schön, mit den chinesischen Studenten zu arbeiten, es hat sehr viel Spaß gemacht und neben der Konzentration und Ernsthaftigkeit gab es immer wieder Gelegenheit zu lachen, was die Arbeit beflügelt.