Offene Wunden
Zwei Songspiele von Helmut Ohering und Kurt Weill an einem Abend
Die Produktion ›OFFENE WUNDEN‹ des Ensemble Modern stellt zwei Songspiele an einem Abend einander gegenüber: das ›Mahagonny-Songspiel‹ (1927) von Kurt Weill und Bertolt Brecht und die Neukomposition ›Die WUNDE Heine‹ (2008/09) von Helmut Ohering.
Als Textgrundlage für das Textbuch von Stefanie Wördemann zu ›Die WUNDE Heine‹ dienen Gedichte Heinrich Heines, die von beklemmender Aktualität sind. Sie prognostizieren bereits 100 Jahre vor dem Entstehen des ›Mahagonny-Songspiel‹ »das Ende der Kunstperiode« und die Entstehung einer neuen Kunst. So wird der Zeitgeist der Weill'schen Musik unterstrichen und eine Brücke zur Gegenwart gebaut.
Nicht nur auf inhaltlicher Ebene, sondern auch in Besetzung, Arbeitsweise und Form versteht sich ›Die WUNDE Heine‹ als zeitgemäße Fortsetzung der Brecht/Weill'schen Mahagonny-Songspiel-Idee. Oehring selbst beschreibt seine Komposition als »Antwortmusik« auf das ›Mahagonny-Songspiel‹. Ein zweiteiliger Film mit grafischen und realen Elementen von Hagen Klennert ist Teil des Bühnenbildes und bildet eine visuelle Klammer zwischen den Songspielen.