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Music for 18 Musicians

von Steve Reich

Der amerikanische Komponist Steve Reich gilt als einer der Pioniere der Minimal Music. Die zwischen 1974 und 1976 entstandene Komposition ›Music for 18 Musicians‹ zählt zu den Schlüsselwerken in seinem OEuvre. Ein Mikrokosmos aus rhythmischen Klängen und repetitiven Mustern, der das Phänomen der Wiederholung und Veränderung auslotet und in seinem kontinuierlich an- und abschwellenden Gestus einen faszinierenden Sog auslöst, in den einzutauchen dem Publikum ebenso freisteht wie das genaue Dechiffrieren der technischen Konstruktion: Elf Sektionen sind durch jeweils einen eigenen Akkord grundiert, aus dem das Material für die Instrumentalisten und vier Sängerinnen gewonnen wird. In ihrem Umfang einer Kammersinfonie gleich, kommt ›Music for 18 Musicians‹ dabei ohne einen Dirigenten aus – eine Aufführungspraxis, zu der sich Steve Reich sowohl von der westafrikanischen Musik als auch von indonesischen Gamelan-Trommlern inspirieren ließ. Die Uraufführung von Music for 18 Musicians 1976 in New York mit seinem eigenen Ensemble »Steve Reich and Musicians« machte ihn einem breiteren Publikum bekannt. Erst zwanzig Jahre später fand die Komposition ihren Weg nach Europa, nach Frankfurt am Main, wo das Ensemble Modern das Werk einstudierte. Ein Vorhaben, das ohne die enge Zusammenarbeit mit dem Komponisten nicht zu realisieren gewesen wäre. Denn Reich hatte für seine Musicians keine Partitur ausformuliert, auch lagen die Stimmen nur in einer Art privater Kurzschrift vor. Eine Partitur und ausgeschriebene Stimmen entstanden, und überdies eine bis heute anhaltende Künstlerbeziehung zwischen Steve Reich und dem Ensemble Modern sowie zahlreiche gemeinsame Konzerte in der ganzen Welt.

Der Gestus der Aufführung durch das weit über eine blanke technische Makellosigkeit hinaus mit einer bewunderungs­würdigen Frische agierende Ensemble Modern ist von fast improvisatorisch anmutender Momenthaftigkeit.Offenbach-Post, Stefan Michalzik
Das Miteinander von Wiederholung und Veränderung, bei absoluter rhythmischer Präzision im Zusammenspiel, führte bei den Zuhörern zu den gewünschten Effekten von meditativer Stimmung bis hin zur Trance.Frankfurter Neue Presse, Markus Kuhn
Und so war denn auch am Ende die Darbietung umjubelt – mit Standing Ovations, wie sie im Neue Musik-Betrieb selten sind. Es war ein einstündiges, strenges Geschehen, das die Musiker in typisch minimal-artiger Haltung, ganz ohne Ausdrucksgesten, absolvierten.Frankfurter Rundschau, Bernhard Uske
Am Ende ist man um ein Hörerlebnis reicher. Eines, das den Zuhörern im Bockenheimer Depot sogar stehenden Beifall wert ist. Und eines, das die Ohren geweitet und sensibilisiert hat – und das etwas im Inneren berührt hat.Main-Echo Aschaffenburg, Bettina Kneller
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